Ich hab’s euch ja gesagt, mein nächster Beitrag wird nicht so lange auf sich warten lassen. Wir schreiben Tag 1 im neuen Lebensjahr und mir ist einfach gerade mal wieder nach Schreiben.

Ich komme gerade von (m)einem Trip nach Hambuarch zurück und iwie ist alles mal wieder völlig anders gelaufen, als ich mir das so vorgstellt und in diesem Fall sogar innigst gewünscht habe, sonst hätte ich diese weitere Schwachsinnsidee wohl auch nicht in die Tat umgesetzt Wat soll ich sagen, Hambuarch ist immer eine Reise wert, da wird sich auch nichts an meiner Grundeinstellung ändern, selbst wenn St. Pauli den VfB an momentanen Unvermögen bei seinem 1:1 gegen den FSV Frankfurt, nur knapp unterboten hat. Aber es gibt eben auch manchmal Tage, da sollte ich wohl einfach im Bett liegen bleiben und mir meine Welt so machen widdewiddewie sie mir gefällt. Dazu scheinen gerade in den letzten Jahren auch ganz besonders Geburtstage zu gehören.

So viel Positives in letzter Zeit auch geschieht und mir nicht nur zahlreiche Türen geöffnet, sondern aus meinem gesamten Leben einen Flur mit lauter Salon-Schwingtüren gemacht hat, manchmal gilt es wohl auch sich nicht (nur) von seinem Herz hinreißen zu lassen. Es gibt Situationen, da stünde einem vernünftig geführten Dialog von Herz, Mund, Füßen, Händen oder/und anderen Extremitäten und seinem Verstand nichts im Wege, eine Erkenntnis für die ich nicht wirklich 36 Jahre gebraucht habe?! Da sollte man auch als Tagträumer, Idealist und Weltbesserer des Jahrganges 1979, wie ich ohne Zweifel einer bin, seine klumpige Masse zwischen den beiden Ohren bemühen und ggf. sogar darauf hören was sich da die Synapsen so zusammenspinnen, zumindest würde das einem viele Enttäuschungen ersparen. Die Zeiten, in denen dich deine Eltern oder/und andere Weggefährten evtl. davon abhalten etwas Irrationales/Riskantes zu tun, wie z.B. gelben Schnee zu essen, die sind schon lange vorbei und auch wenn ich mich bewusst dafür entschlossen habe Architekt zu werden, so bin ich doch zumindest noch auf 400€-Basis auch irgendwie Schmied, nämlich der meines eigenen Glückes. Ich selbst entscheide, ob ich zum nächsten Helene Fischer Konzert gehen und mich komplett mit den Fanartikeln eindecken muss, nur weil das eine optische Granate ist, die mich mit ihrem Ohrwurm ATEMLOS sofort geködert hat und das obwohl ich meine wahre Liebe Punk nie betrügen würde

Trotz all der bereits (negativ) gesammelten Erfahrungen, bleibe ich Berufsnavist (Anm. der Redaktion: der Wortbezug zu naiv kann schlichtweg nicht von ungefähr kommen), stets auf den Hinweis wartend nach vielen Metern ich denn nun rechts oder links abbiegen soll. Und bevor ich den richtigen Einsatz verpasse oder/und Angst habe die eigentlich klare Richtungsangabe wohlmöglich fehlzuinterpretieren, drehe ich einfach die Musik lauter und entscheide mich kurzer Hand für den dümmsten oder zumindest umständlichsten Weg. Denn ich höre auf mein Gefühl und fahre einfach querfeldein darauf los, meine mich auf meinen Orientierungssinn verlassen zu können. Das bedeutet nicht selten diverse Umwege, die mit Zeiteinbußen verbunden sind, aber dadurch werde ich mich niemals entmutigen lassen, denn es eröffnet mir stets aufs Neue bisher unentdecktes Territorium, das erkundschaftet und genossen werden will. Wenn ich für meinen Findungsprozess und den Goldbottich am Ende meines ganz persönlichen Regenbogens an meinem Geburtstag um halb drei nachts am Gänsemarkt in HH alleine eine Odysee hinter mich bringen muss, um durch die rotzbesoffenen und rumproletenden Einzeller von der U2 zur U3 zu gelangen, dann lach’ ich doch dem Schicksal ins Gesicht und sach – Digger, allet klar, ich hab’ dich verstanden, du willst es wissen, aber sei dir sicher, ich lass’ mich nicht entmutigen, egal wie sehr du versuchst aus mir einen zu machen wie all die anderen Flitzpiepen, ich nehm’ die Herausforderung an, in diesem Sinne. Auf ein Neues und vielen Dank für all’ eure lieben Worte und Glückwünsche, darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut #mademaerzday

eure holzma.de