Es würde nicht schaden, sich zur Abwechslung auch etwas seinem Wissensdurst hinzugeben, anstatt irgendwelche Duplo-Klebebildchen-Weisheiten weiterzugeben.

Es gibt Momente, da ist es vielleicht nicht so sinnvoll das übermotiviert rauszuprusten, was einem direkt auf der Zunge liegt. Und daher habe ich mir das Recht rausgenommen und die am Sonntag erlebte Szene erst nochmal verarbeitet, bevor ich sie hier und heute mit euch teilen will

Manchmal frage ich mich ja schon, was vereinzelte Menschen in der Birne haben bzw. ob sich überhaupt etwas tut dort im Oberstübchen. Bei einigen bin ich ja ganz froh, wenn die Synapsen es gerade mal fertig bringen zu errechnen wieviel 2€-Stücke sie benötigen, wenn sie für 6€ Kippen kaufen wollen. Aber es gibt Zeitgenossen, in diesem speziellen Fall sogar Erzeuger und damit potentielle und im Idealfall verantwortungsvolle Wissensübermittler, da hätt’ ich selbst gern die 5€ für eine noppenartige Durex-Ummantelung spendiert, nur um dem Lütten das Leid zu ersparen Es gab schon öfters Situationen, in denen ich mir dachte, Bücher waren auch nie so wirklich Mainz (sieht man ja schon an meiner Orthografie-Schwäche), und in der Schule war ich bestimmt auch nicht der Beste, aber so das Wesentliche, das bekomm’ ich dann doch auf die Kette. Und die meisten Dinge würde ich selbst im sturzbetrunkenen Zustand noch gewissenhafter und souveräner lösen, als derartige Flitzpiepen. Oftmals ist es nicht das geballte Allgemeinwissen, das den Krieg entscheidet, gar verursacht oder zumindest völlig unnötige Konflikte hervorruft, sondern vielmehr die ausbleibende soziale Kompetenz, der man wirklich nicht verübeln kann, dass sie sich im allerletzten Loch verkriecht in dem Moment wenn sie sieht auf wen sie da als nächstes trifft. So auch im folgenden Beispiel, von dem ich nicht alleine Zeuge wurde, auf das ich gut hätte verzichten können und das mir fast sogar noch ein blaues Auge eingebracht hätte.

Folgende Situation, Vatter (mitte 30) spielt mit seinem Lütten auf einer wunderschönen Blumenwiese, mit einem sagenhaften Panorama, auf der wirklich alles nach Harmonie geschrien hat. Vater läuft den Hügel, auf dem wir uns sonnten und neben uns noch ein verliebtes Pärchen mit Hund die Sonnenstrahlen genoss, hoch. Über seinen IQ hatte ich mir bereits ein ersten Eindruck verschafft, als er seinem Handygegenüber erklärte er wolle grillen, aber hatte sonst nix weiter dabei, ob er ihm denn aushelfen könne #Stempeldrufgundgut. Der eben angesprochene Hund schien dieses Alphatierchen, auf Grund seiner Grill-Aussage, wohl auch nicht ganz ernst zu nehmen, daher fing er mal eben an zu demonstrieren, bellte aus dem Nichts los wie ein Bekloppter und ging auf den Mann zu. Zugegebener Weise, der Hund, übrigens ein sehr agiler Russell Terrier, war nicht angeleint. Und ja, ich weiß auch, dass es sich dabei um Jagdhunde handelt, die oftmals auf Grund ihrer Größe unterschätzt werden. Aber bei einem bin ich mir trotzdem relativ sicher, mit gezielten Tritten den Hund von sich zu halten und dabei wild im Kreis zu hüpfen, so wie Rumpelstilzchen auf Extasy, verbessert die Situation nur geringfügig. Das sah Frauchjen auch so und als der Hund immer aggressiver wurde, woraufhin sich der “erwachsene” Mann wohl herausgefordert fühlte, rief sie ihre “vierbeinige Bestie” zurück. Dieses Schauspiel mitanzusehen löste nicht nur bei mir Unwohlsein aus und so war ich sehr froh als sich die Situation vermeintlich beruhigt hatte. Ich dachte auch, mit dem Schock, hätte sich die Dummheit dieses scheinbar weder mit Grillgut noch mit Hunden auskennenden Hinterwäldlers erledigt, doch weit gefehlt, denn jetzt kam die Glanzstunde dieses Dünnbrettbohrers. Dieser “sehr lehrreiche” und mit vehementer Lautstärke untermalte Monolog sollte zukünftig in keinem “kannsteschonsomachenaberdannisthaltkackeratgeber” fehlen!!! Denn der Spruch, den er dem Pärchen reindrückte “Hier ist Leinenpflicht und das hat auch seinen guten Grund!” wurde noch getoppt, mit grenzdebilen Binzenweisheiten gegenüber seinem Nachwuchs. Zunächst wollte er ein weiteres Mal seine Dominanz unter Beweis stellen, dies tat er mit den Worten “ich habe auch ein Messer dabei und das hätte ich auch gegen das Vieh benutzt!”. Immerhin ein kompletter Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt, aber das war’s dann auch schon, mit den Dingen, die bzgl. des Artikulaitonsvermögens zu vermelden sind. Auch die “bestechende Logik” im Anschluss, verbesserte die Situation in keiner Weise, denn die Worte “mein Junge, merk’ dir das, wenn dich ein Hund angreift, dann musst du immer nach der Nase treten, das ist die empfindlichste Stelle, da tut es immer sehr weh. Also, wenn einer auf dich zukommt, immer mit festen Tritten gegen die Nase treten!”, bewirkten bei mir nicht gerade eine Beruhigung meines, gerade in solchen Situationen immer wieder deutlich spürbaren und hochkochenden südländischen Gemütes! Und so konterte ich mit einem Auszug aus einem alten portugiesischen Sprichwortes “oder bei deinem Vater mitten zwischen die Beine, da tut es auch richtig weh!” – Der Arme hat es aber wohl nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Ohren gehabt, daher kam er her und wollte repitativ erfahren was ich, in seinen Augen, Schönes halb(stark)laut vor mich hinmurmelte, ich tat ihm den Gefallen und wiederholte.   Als er so nah an mir dranstand und auf mich herabblickte, sah er wohl wie lang und bullig ich schon aus seiner Perspektive wirkte und wollte sich vermutlich deshalb nicht auf eine innigere Diskussion einlassen. Ich würde ihm ja gern zu Gute heißen, dass er das aus Rücksicht gegenüber seines Knaben getan hat, aber diese rhetorische Chance hat sich der “Kollege” auf Grund seines Fehlverhaltens schon bereits verspielt. Als er sich im Anschluss trollte, konnte ich nicht anders und bin dann doch noch demonstrativ aufgestanden, damit er sehen konnte, dass er wenigstens eine vernünftige Entscheidung an dem Tag getroffen hat, nämlich sich NIEMALS MIT DEM ALPHATIER ANZULEGEN, in diesem Sinne

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