hoffnungDer 09.11.2016, ein Tag an dem mir das Lachen im Hals stecken geblieben ist. Ich hab’ lang mit mir gerungen, ob ich mir das wirklich antun sollte, diese Wahl und der Hype, der damit einherging, eigentlich konnte/kann ich diesen „Horrorclown“ nicht mehr sehen. Aber letztendlich hab’ ich mich dann doch, trotz allem Wider, dafür entschieden, denn die Tatsache, abends ins Bett zu gehen, meinem wohlverdienten Schlaf zu frönen, am nächsten Morgen wieder aufzuwachen und dann festzustellen, dass dieser „Wahnsinnige“ tatsächlich Präsident geworden ist, dem wollte ich mich nicht tatenlos ausliefern. Noch mehr, ich habe fest an die Menschheit, in Form aller wahlbeteiligten US-Bürger geglaubt und gleichzeitig gehofft, dass sie sich erstens dann doch für das kleinere Übel entscheiden und mir damit zweitens eine ruhiger, wenn auch deutlich kürzere Nacht bescheren würden, Letzteres hätte ich liebendgern in Kauf genommen, doch es sollte mal wieder anders kommen.

 

 

Mehrfach hatte ich mich in den letzten Tagen und Wochen, nicht nur in sozialen Netzwerken, darüber ausgelassen wie sehr ich mir einen anderen Wahlausgang wünschen würde, wie wenig ich von „Dump the Trump“ formerly known as THE PUSSYGRABBER halte, mehrfach! Im Nachhinein vielleicht sogar zu oft. Am Tag nach der Wahl ließ ich meinem Unmut freien Lauf, schließlich soll(te) jeder wissen, wie sehr ich mich gegen dieses Ergebnis sträube. Manche ermahnten mich, so nach dem Motto, „jetzt ist doch mal wieder gut“ – das sehe ich nach wie vor absolut anders! Ganz im Gegenteil, jetzt geht erst richtig los, denn diese verschlimmbessernde Tatsache darf man/Frau nicht einfach so hinnehmen, jetzt erst recht nicht. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass Mrs president nur einen Hauch besser gewesen wäre, weigere ich mich intensiv dagegen stillschweigend hinzunehmen, dass ein bekennender Rassist, Sexist und sogar Faschist eines der mächtigsten Länder der Welt regiert und damit die, von ihm so lange und sehnlichst herbeigesehnte Macht hat, um mit anderen Ländern zu spielen, als seien es Marionetten, vielleicht sogar ohne das es ihm bewusst ist, sie zu instrumentalisieren oder gar zu zerstören, einfach nur aus Machtgier, Unvermögen oder/und weil er es kann. Ich bin nach wie vor entschieden dagegen einen erneuten kalten Krieg anzuzetteln, was mit Hillary genauso hätte passieren können, und auch die Bereicherung auf Kosten anderer, sozial Schwächerer, Einwanderer etc. ist schwer verwerflich, aber was mir wirklich mehr Angst macht und mich in eine Art lethargische Ohnmacht verfallen lässt ist die Tatsache, dass ein machtgieriges, reiches und vor allem UNBERECHENBARES ARSCHLOCH sich anschickt, sich in die Reihe der immer grenzdebileren und skrupelloseren Diktatoren dieser Welt einzureihen, HIlfeeeeeee! Mal ganz im Ernst, geht es uns denn nicht schon schlecht genug, wo sind die ganzen zwischenmenschlichen Werte hin, was ist hier los, wann bin ich, in meinen jungen Jahren eingeschlafen, warum wach’ ich nicht wieder auf und wo soll das alles noch hinführen? Fragen, auf die es vermutlich nicht so schnell eine Antwort geben wird. Und ob ich will oder nicht, ich werde Teil dieser Generation sein, die mit derartig „demokratischen“ Ergebnissen zu leben hat, vielleicht sogar selbst dafür verantwortlich ist. Ergo sollte ich versuchen das Beste daraus zu machen. Naiver Weise dachte ich es wäre völlig ausreichend, wenn ich mich selbst über die Wahl schlau machen und für mich entscheiden würde wie ich denn ggf. wählen würde. Der Rest der Menschheit, insbesondere die oftmals und fälschlicher Weise für dumm verkauften Amerikaner, seien dann sicherlich intelligent genug, um sich meiner „Logik“ anzuschließen und damit zum gleichen einleuchtenden Schluss zu kommen, doch auch hier sollte ich mich täuschen, leider.

 

 

Am Anfang habe ich, wie viele andere auch, das alles für einen schlechten Witz gehalten, ein chauvinistischer Mensch hat seine Chance gewittert, zum einen, um wieder ins Gespräch zu kommen und zum anderen, um tatsächlich NOCH MEHR MACHT zu erhaschen. Doch je länger das alles ging, als ein Kandidat nach dem anderen sich verabschiedete und am Schluss nur noch Pest und Cholera übrig blieben, umso mehr wurde mir der Ernst der Lage bewusst. Im Gegensatz zu vielen anderen, habe ich das Ganze dann nicht mehr belächelt, habe es nicht auf die leichte Schulter genommen und mir auch nicht schön geredet, dass sämtliche Wahlprognosen für Frau Clinton sprechen würden. Was soll(t)en wir bloß tun, wenn er tatsächlich gewinnen sollte? Dass das durchaus im Bereich des Machbaren liegen könnte, der Groschen ist dann doch relativ zeitig gefallen, aber wieviel und welche Personengruppen dieses Tussitoast gebräuntes und mit gebleichten Zähnen über den ganzen roten Kürbiskopf strahlende Frettchen ansprechen, mit seinem widersprüchlichen Gewäsch für sich gewinnen und letztendlich mit einer Stimme für ihn überzeugen können würde, das wurde mir erst bewusst als ich die großartige Reportage/Dokumentation von Neo Royal mit Jan Böhmenmann miterleben durfte. Bikers for Trump, wtf?§/§T/(&!? Echt jetzt, als nächstes kommen dann wohl auch Frauen, die sich für ihn stark machen und ihm eine Art Freifahrtschein zu erteilen, dass er ja „nur“ ein Mann sei und damit natürlich die Erlaubnis „whenever he wants nach ner Pussy zu greifen“! Und genau so ist es angekommen, unglaublich aber wahr, die Frauen, oder zumindest eine große Anzahl davon, haben sich ausgerechnet für diesen bagatellisierenden Sexisten stark gemacht. Alles andere vergessen, seine „Lippenbekenntnisse“ (übrigens nicht annähernd mit Clintons skandalösen Monika damals zu vergleichen), die er zunehmend und immer widersprüchlicher von sich gab, seine rassistischen oder/und sexistischen Twitter-Posts etc., alles überhaupt gar kein Problem, so lange er nur ehrlich dazu steht und dämlich in die Kamera grinst, because it doesn’t matter, he’s the one who will make america great again. *kotz – Da wurde mir jedenfalls klar, die spinnen die Amis, natürlich nicht alle, vielleicht sogar deutlich weniger, als die die richtig was in der Birne haben, sich objektiv weiterbilden und mit denen ich vermutlich sogar auf einer Wellenlänge bin, aber dann vielleicht eben doch genügend, um diesem egomanischen Redneck/-face so viel Macht zu verleihen, dass er live und in Farbe (natürlich mit viel zu hoch eingestelltem Sättigungsfaktor und ganz schlecht gephotoshopptem Äußeren) in das blütenreine und momentan glücklicher Weise noch schwarz-weiße Haus einziehen würde, das war, ist und bleibt sehr besorgniserregend. Natürlich ist das weiße Haus nicht blütenrein, höchstens mit einer ordentlichen Tonwertkorrektur, ganz im Gegenteil, aber die Vorstellung, dass dieser mutmaßliche Wolf im Schafspelz mal aus Versehen statt dem Lautstärkeregler an der Stereoanlage sämtliche, bislang noch streng geheimen, Atomwaffen zündet oder aber auf die wahnwitzige oder vielmehr wahnsinnige Idee kommt in Amerika wieder die Sklaverei und damit Gladiatorenkämpfe einzuführen, einfach nur weil er Bock darauf hat und z.B. Mexikanerleben in seinem vom Rassismus zu Erdnussgröße geschrumpften Hirn deutlich weniger wert sind, die geistert seitdem in mir umher und lässt mir keine Ruhe. Ich bin sogar nicht nur ängstlich, sondern ertappe mich immer wieder dabei, wie ich in eine Art Schockstarre verfalle, sowohl geistig als auch physisch, für kurze Augenblicke Löcher in die Luft schaue, Augenblicke in denen bei mir alles aussetzt und ich nicht weiß, wie ich unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass dieser lebendig gewordene Pudding eines der höchsten Ämter in einem der mächtigsten Länder der Welt inne hat, eine Art Satire auf die ganze Menschheit, der Inbegriff der amerikanischen Vorurteile.

 

 

Doch es hilft ja nichts, wir werden jetzt nichts mehr daran ändern. Gerade ich als Berufsoptimist, anders würde ich viele andere Dinge, vor allem in letzter Zeit gar nicht ertragen,  MUSS EINFACH, selbst in so einer bescheidenen Ausgangssituation, davon ausgehen, dass der werte Herr Trump alles in seiner Macht Stehende tun wird, um America great again zu machen. Ob das reichen wird, das wird sich zeigen. Ich befürchte natürlich, wie viele andere auch, dass das nicht sehr viel sein wird, was er da positiv mit einbringen können wird. Wobei, bei zwei Dingen bin ich mir eigentlich relativ sicher, die wird er erreichen. Erstens, die Separation und damit verbundene Kluft in der ohnehin schon sehr donaldianten (neue Wortschöpfung meinerseits) Welt, wird immer mehr zunehmen. Damit verbunden immer mehr Fremdenhass, Ausschreitungen, Rassen- und Klassenkämpfe und andere Widerlichkeiten. Und, rein evolutionär wird er uns um (Licht)Jahre zurückwerfen. Das Bild der Frau, als Heimchen am Herd wird wieder präsenter und stark dem der 50er Jahre ähneln , Einwanderer werden „nur noch“ als billige Arbeitskräfte verstanden, Dummköpfe bekommen immer mehr zu sagen, die Waffenlobby wird extrem gestärkt werden und die ohnehin schon immer Mächtigen werden noch mächtiger und reicher. Dies hat zwangsläufig zur Folge, dass die Mittelschicht noch härter kämpfen muss oder/und die sozial Schwächeren auf der Strecke bleiben, sehr bitter. Zugegeben, das sind natürlich alles platte Stereotype, aber mit denen kennt sich unser ehemaliger Hotelboy ja bestens aus, daher dachte ich mir, ich dürfte mich dieser auch mal bedienen, wir bleiben im Hotel-Chargon.

 

 

Generell lässt sich festhalten, es wurde viel zu viel geredet. Und auch wenn ich sehr skeptisch bin bzgl. der jetzt darauf folgenden Taten, bitte ich eben um jene. Die Hoffnung, die ganz bestimmt für viele der Grund war pro Trump zu wählen, ist dann doch, so vermute ich zumindest, dass sich jetzt ENDLICH was verändert. Ob das jedoch so umgesetzt wird, wie es sich viele so sehr wünschen, das wird sich erst noch zeigen. Trump ist, zumindest in meinen subjektiv gefärbten und nach wie vor von Tränen getränkten Augen, sicherlich ein potentieller Anwärter als weiterer geisteskranker und unerträglicher Diktator. Man kann nur hoffen, dass es nicht zur „neuen“ Mode wird immer mehr Propaganda ohne Inhalte zu verbreiten, nur um so viele Lemminge wie möglich hinter sich zu wissen, die sich für sich selbst oder/und die eigene Sache instrumentalisieren lassen, ohne die Risiken und Konsequenzen zu hinterfragen. Doch der Trend scheint genau in diese Richtung zu gehen. Dass diese Machtergreifung(en) ohne Rücksicht auf Verluste stattfindet und mittlerweile auch in unserem Land Einzug hält, das muss ich hoffentlich nicht noch einmal besonders zu betonen. Nächstes Jahr sind wir dann dran, können es dann besser machen und ein deutliches Zeichen im Namen der Menschlichkeit, Globalisierung, Umwelt und Nächstenliebe setzen. Welche Rolle in diesem Wahlkampf die AfD spielt und was wir dann hier gegen das „dumme Volk“ ausrichten können, das bleibt abzuwarten und beängstigt mich ebenfalls sehr. Ich kann, will und werde jedoch sicherlich nicht mit beängstigenden Worte enden und bin großer Fan von eindeutigen und prägnanten Aussagen, die schon damals deren absolute Berechtigung hatten, und daher zwei Schlachtrufe, die für euch alle da draußen gelten. Da mir diese wichtiger als je zuvor erscheinen:

 

 

MAKE LOVE not war!!! und SCHALTET EUREN KOPF EIN, ES IST NIE ZU SPÄT…over and out, I don’t hope 4 the next 4 years. cheers :love:

 

 

:love: eure holzma.de

One thought on “Dumm ist wer Dummes tut..

  1. Wow, das tat gut! Nicht weil ich jedes Wort auch so geschrieben hätte, sondern weil hier jemand klar Stellung bezieht und seinen Gedanken eine Form gibt.

    y proud fd

    BTW: I also don’t have a solution at all! :(

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